Jeder Wohnmobil- und Caravan-Fan kennt es: Nach einigen Jahren sind die Sitzpolster durchgesessen, die Matratze im Alkoven ist durchgelegen – der Komfort leidet. Sie wachen morgens mit Rückenschmerzen auf oder sitzen abends am Campingtisch auf Polstern, die viel zu weich oder zu hart sind.
Die richtige Schaumstoffwahl kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Doch Begriffe wie Raumgewicht, Stauchhärte, PUR-Schaum oder Kaltschaum wirken auf den ersten Blick verwirrend. Welcher Schaumstoff ist der beste für Wohnwagen-Polster? Wie hart soll die Sitzbank im Camper sein?
Dieser umfassende Ratgeber ist der einzige den Sie brauchen. Hier beantworten wir all diese Fragen – einfach und verständlich.
Mit über 100 Jahren Erfahrung als Polsterspezialisten teilen wir unser Know-how, damit Sie die perfekten Polster für Ihr Wohnmobil finden. Egal ob Sie Ihre Sitzbank erneuern oder eine neue Matratze nach Maß bestellen möchten: Nach dieser Lektüre wissen Sie genau, worauf es ankommt.
Gliederung:
- Warum die richtige Schaumstoffwahl im Wohnmobil so wichtig ist
- PUR-Schaum vs. Kaltschaum – welche Schaumstoffart ist besser?
- Raumgewicht und Stauchhärte – was bedeuten diese Kennzahlen?
- Härtegrad H1 bis H5 – wie weich oder hart soll die Matratze sein?
- Welcher Schaumstoff für Wohnwagen-Polster und Wohnmobil-Sitzbank?
- Härtegrad-Empfehlung: Wie fest sollten Wohnmobil-Polster sein?
- Zwei-Schichten-Polster: Wann lohnt die Kombination aus hart und weich?
- Woran erkennt man hochwertigen Schaumstoff? (Qualitätsmerkmale)
- Maßgeschneiderte Schaumstoff-Zuschnitte bestellen – so geht’s
- Fazit: So findest du den perfekten Polsterschaum
1. Warum die richtige Schaumstoffwahl im Wohnmobil so wichtig ist
Stellen Sie sich vor, Sie sind auf großer Reise und jeden Abend erwartet Sie dieselbe unbequeme Sitzbank – oder eine Matratze, in die Sie viel zu tief einsinken. Unpassende Polster beeinträchtigen nicht nur den Komfort, sondern auch Ihre Gesundheit und die Freude am Reisen.
Rücken- und Gelenkschmerzen, mangelhafter Schlaf und vorzeitiger Verschleiß der Polster sind häufige Folgen. In kleineren Wohnmobilen sind Polster zudem Mehrzweckmöbel: Sitzflächen werden oft zu Betten umgebaut. Eine falsche Schaumstoffwahl rächt sich doppelt, denn was tagsüber gemütlich sein soll, muss nachts guten Schlaf bieten.
Neben dem Komfort spielt auch die Langlebigkeit eine Rolle. Minderwertiger Schaumstoff verliert schnell an Form – unschöne "Kuhlen" und durchgesessene Stellen entstehen. Das liegt daran, dass niedrigwertiger Schaum weniger rückstellfähig ist und dauerhafte Druckstellen bildet. Hochwertiger Schaumstoff hingegen bleibt elastisch und kehrt immer wieder in seine Ausgangsform zurück, selbst nach jahrelanger Nutzung.
Gerade im Wohnmobil, wo Polster ständig belastet, geklappt und zum Bett umgebaut werden, zahlt sich Qualität langfristig aus.
Nicht zuletzt geht es um Sicherheit und Gesundheit. Billige Schaumstoffe können unangenehme Gerüche absondern oder sogar Schadstoffe enthalten. In einem kleinen, geschlossenen Raum wie dem Camper möchte niemand giftige Ausdünstungen einatmen. Daher lohnt es sich, auf zertifizierte Materialien (z.B. Oeko-Tex 100) zu achten – dazu später mehr. Kurz gesagt: Die richtigen Polster erhöhen Ihren Reisekomfort enorm und sorgen dafür, dass Sie auch nach vielen Kilometern entspannt ankommen.
Auf der Suche nach dem passenden Polster stoßen Sie vor allem auf zwei Schaumstoffarten: Polyurethan-Schaumstoff (PUR) und Kaltschaum (auch HR-Schaum genannt, für "High Resilience"). Beide bestehen aus Polyurethan als Grundmaterial, unterscheiden sich aber im Herstellungsverfahren und in den Eigenschaften. Hier ein kurzer Überblick der beiden Varianten:
2. PUR-Schaum vs. Kaltschaum - Welche Schaumstoffart ist besser?
PUR-Schaumstoff: Dieser konventionelle Schaum wird unter Hitze hergestellt. Er ist preiswerter in der Herstellung und je nach Dichte und Härte sehr vielseitig. PUR-Schaum zeichnet sich durch gute Atmungsaktivität aus und bietet ein weicheres Sitz- und Liegegefühl – zumindest in niedrigen Härtegraden. Hochwertiger PUR-Schaum (mit hohem Raumgewicht) ist durchaus langlebig, jedoch generell etwas weniger formstabil über viele Jahre verglichen mit Kaltschaum. Ein Vorteil: PUR-Schaum kann in sehr hohen Härtegraden gefertigt werden (z.B. sehr feste Polster mit Stauchhärte 60 oder 70). Zusammengefasst eignet sich PUR-Schaum für Sitzkissen, Matratzenauflagen, Rückenkissen und vieles mehr. Unsere PUR-Qualitäten für Polster sind z.B. CP 2538, CP 3048, CP 4065 usw. – dazu später mehr.

Kaltschaum: Kaltschäume werden ohne zusätzliche Hitze ausgeschäumt und härten "kalt" aus – das verleiht ihnen eine offenzelligere Struktur. Typisch für Kaltschaum ist die hohe Punktelastizität: Der Schaum gibt nur dort nach, wo Druck ausgeübt wird, und stützt ringsum weiter ab. Dadurch passt er sich dem Körper sehr gut an und verteilt den Druck gleichmäßig – ideal für Matratzen und hochwertige Polster. Kaltschaum fühlt sich meist etwas fester im Sitz an als PUR, obwohl er gleichzeitig sehr elastisch ist. Er neigt weniger zu Kuhlenbildung, weil das Material eine hohe Rückstellkraft hat. Außerdem ist Kaltschaum langlebiger; gute Qualitäten halten viele Jahre ohne nennenswerten Komfortverlust. Der Nachteil ist ein höherer Preis. Zusammengefasst eignet sich Kaltschaum hervorragend für Matratzen, Sitzpolster mit hoher Beanspruchung und überall dort, wo Komfort und Haltbarkeit oberste Priorität haben.

Im Wohnmobil-Kontext gibt es kein entweder-oder – beide Schaumstoffe haben ihre Berechtigung. Oft entscheidet der Einsatzzweck: Für reine Sitzpolster greift man zu sehr festem PUR-Schaum, den es in dieser Härte als Kaltschaum kaum gibt.
Für bequeme Schlafpolster mit hoher Punktelastizität ist dagegen Kaltschaum oft die erste Wahl. Wichtig ist, bei beiden Arten auf hohe Qualität zu achten. Ein billiger PUR-Schaum mit niedrigem Raumgewicht wird schneller durch sein als ein guter Kaltschaum – und umgekehrt bringt der teuerste Kaltschaum nichts, wenn die falsche Härte gewählt wird.
Unser Tipp aus der Praxis: Greifen Sie zu unserer Allrounder Qualität CP 4065. Mit einem Raumgewicht von 40 kg/m³ und einer Stauchhärte von 65 hPa kombiniert dieser PUR-Schaumstoff ein hervorragendes Verhältnis aus Preis, Komfort, Stützkraft und Langlebigkeit. Seine hohe Festigkeit macht ihn gleichermaßen zur ersten Wahl für belastbare Sitzpolster und bequeme Matratzen im Wohnmobil.
Im nächsten Schritt klären wir aber erst, was es mit den mysteriösen Kennzahlen Raumgewicht und Stauchhärte auf sich hat. Denn unabhängig von PUR oder Kaltschaum bestimmen diese Werte die Qualität und Festigkeit Ihres Polsters maßgeblich.
3. Raumgewicht und Stauchhärte – was bedeuten diese Kennzahlen?
Auf Schaumstoff-Angeboten liest man meist zwei Zahlen, z.B. "RG 40/60" oder "Kaltschaum 50/50". Diese beziehen sich auf das Raumgewicht (RG) und die Stauchhärte (SH) des Schaums. Beide Werte sind entscheidend, um die Qualität und Eignung eines Schaumstoffs zu beurteilen.
Raumgewicht (RG): Das Raumgewicht gibt an, wie viel ein Kubikmeter des Schaumstoffs wiegt (in kg/m³). Es ist im Grunde ein Maß für die Dichte des Materials. Je höher das RG, desto mehr Material wurde verwendet und desto hochwertiger und dauerelastischer ist der Schaumstoff in der Regel. Ein hoher RG-Schaum hat eine längere Lebensdauer, bildet weniger Kuhlen und bleibt auch bei dauerhafter Belastung formstabil. Faustregel:
- RG unter 25: sehr weich, nur für leichte Belastung oder als Lehnenpolster
- RG 30–35: Standardqualität, brauchbarer Komfort. Solide Haltbarkeit bei normaler Nutzung. Geeignet für Gästebetten, Gartenpolster, günstigere Wohnwagenpolster.
- RG 40: Gute bis gehobene Qualität. Ab RG40 spricht man von langlebigen Schäumen. Ideal für vielgenutzte Sitzpolster und Matratzen, wie im Wohnmobil oder Zuhause.
- RG 50 und mehr: Spitzenqualität. Sehr langlebig (10+ Jahre) und formstabil. Bietet höchsten Sitz- und Liegekomfort, auch bei hoher Beanspruchung. Wird für Luxus-Matratzen und Premium-Polster eingesetzt.
Wichtig: Ein höheres RG bedeutet nicht automatisch einen härteren Schaum. Es sagt primär etwas über Qualität und Haltbarkeit aus. So kann ein RG50-Schaum sowohl weich (z.B. SH30) als auch hart (SH60) hergestellt werden. Für hochwertige Wohnmobil-Polster sollte man nach Möglichkeit RG-Werte ab ~35 aufwärts wählen, damit man lange Freude daran hat.
Stauchhärte (SH): Die Stauchhärte beschreibt, wie fest oder weich ein Schaumstoff ist. Technisch gibt sie an, welcher Druck (in Kilopascal, kPa) nötig ist, um den Schaumstoff um 40% einzudrücken. Praktisch können wir uns merken: Je höher die Stauchhärte, desto härter/fester fühlt sich der Schaum an. Hersteller geben die SH oft als zweiten Wert an. Beispiel: "PUR 35/50" bedeutet RG35 und SH50 (manchmal auch in der Einheit 50 hPa, was gleich 5,0 kPa entspricht). Faustregel:
- SH ~ 30–40 (H1-H2 Bereich): weich bis mittelweich. Man sinkt deutlich ein. Geeignet für Rückenpolster, weiche Matratzen oder Topper. Beispiel: SH30 ist sehr weich (entspricht etwa Härtegrad H1, dazu später mehr).
- SH ~ 40–50 (H2-H3): mittelfest – das ist der Standard-Bereich für Sitzpolster und Matratzen mit normaler Festigkeit. Diese Schäume geben nach, aber stützen schon gut. Viele mittelharte Wohnmobil-Polster liegen hier (z.B. SH45).
- SH ~ 50–60 (H3-H4): fest bis sehr fest. Man sinkt kaum ein. Ideal für Sitzpolster, die viel Gewicht tragen, oder für sehr feste Matratzen. Im Wohnmobil oft nötig, weil Polster dünner sind. SH60 ist z.B. schon recht hart (fast wie Härtegrad H4).
- SH > 60: sehr fest (H4-H5 Bereich). Ideal für sehr belastbare Sitzpolster. In Verbindung mit einem hochwertigen Schaum auch als langlebige Matratze geeignet. Bei uns von Kunden im Gastrobereich die beliebteste SH.
Beachten Sie: Die subjektive Wahrnehmung von "weich" oder "hart" hängt auch vom Körpergewicht und der Polsterdicke ab. Ein 100-kg-Mensch empfindet SH40 möglicherweise als weicher, während eine 60-kg-Person es schon als ziemlich fest empfindet. In Wohnmobilen sind Polster oft nur 8–10 cm dick; hier sollte man tendenziell eine etwas höhere Stauchhärte wählen, damit man nicht auf den Untergrund durchdrückt.
Zusammenspiel von RG und SH: Beide Werte müssen zusammen betrachtet werden. Ein hohes RG ohne passende Härte bringt wenig – z.B. RG60 aber SH20 würde einen zwar dichten, aber viel zu weichen Schaum ergeben, der unter Gewicht stark nachgibt. Ebenso ist eine hohe Härte bei niedrigem RG problematisch: Ein RG20 mit SH50 mag anfangs fest wirken, baut aber rasch ab und hält der Belastung nicht lange stand. Optimal ist ein ausgewogenes Verhältnis: genug Dichte für Haltbarkeit und genug Härte für die gewünschte Festigkeit. Als Orientierung hat sich erwiesen, dass hochwertige Polster mindestens RG35-40 mit mittlerer bis hoher SH (~40-60) haben sollten. Genau das werden wir bei unseren Empfehlungen berücksichtigen.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel aus dem Alltag: RG30/SH50 ist ein typischer Schaum für Sofa-Sitzpolster – mittelgutes Material, mittelfest im Gefühl. RG50/SH75 wäre hingegen ein sehr hochwertiger, sehr fester Schaum, der z.B. für einen langlebigen Sitzkeil oder eine orthopädische Matratze taugt. Merken Sie sich:
- RG = Qualität/Lebensdauer (hoch = gut),
- SH = Härtegefühl (hoch = fest).
Mit diesem Wissen können wir uns nun den gängigen Härtegraden H1 bis H5 zuwenden, die man vor allem von Matratzen her kennt. Diese Begriffe tauchen oft auf, wenn man Polster oder Matratzen kauft, und sorgen ebenfalls für Verwirrung. Was hat es damit auf sich?
4. Härtegrad H1 bis H5 – wie weich oder hart soll die Matratze sein?
Viele Matratzenhersteller geben anstatt konkreter SH-Werte einen Härtegrad H1, H2, H3, H4 oder H5 an. Diese Einteilung soll Ihnen helfen, die Festigkeit grob einzuschätzen. Allerdings sind Härtegrade nicht genormt – jeder Hersteller definiert sie ein wenig anders. Im Allgemeinen kann man sie so verstehen:
- H1 – sehr weich: Für Personen unter ~50 kg empfohlen. Man liegt bzw. sitzt sehr soft, das Material gibt stark nach. H1-Matratzen findet man selten, da die meisten Erwachsenen schwerer sind als 50 kg und darin zu tief einsinken würden. Im Wohnmobil-Bereich kommt H1 kaum vor (Polster wären viel zu weich und wenig stützend).
- H2 – weich bis mittelfest: Geeignet etwa für 50–70 kg Körpergewicht. Das Liegegefühl ist weich bis mittel. Viele Frauen und leichtere Personen bevorzugen H2, da man angenehm einsinkt. H2 entspricht ungefähr einer Stauchhärte um 30–40 hPa (je nach Schaum). Eine Wohnmobil-Matratze kann in H2 okay sein, wenn man allein schläft und eher leicht ist. Für Sitzpolster ist H2 meistens zu weich, außer evtl. für Rückenlehnen.
- H3 – mittelfest bis fest: Empfohlen für etwa 70–100(110) kg. Dies ist in Deutschland der beliebteste Härtegrad, weil er für durchschnittliche Erwachsene einen guten Mix aus Einsinken und Stützen bietet. H3 entspricht grob einer Stauchhärte um 40–50 hPa. Wohnmobil-Polster sind häufig in diesem Bereich, um sowohl für mittelschwere Personen bequem zu sein als auch etwas Belastungsreserve zu haben. Auch die meisten Paarmatratzen werden als H3 gewählt, weil sie bis ~100 kg tragen, aber auch leichteren Personen noch Komfort bieten.
- H4 – fest: Für Körpergewichte ab ~100 kg gedacht. H4-Matratzen sind sehr fest, sodass auch bei 120 kg der Körper noch ausreichend unterstützt wird. Viele normale Schläfer empfinden H4 als sehr hart. Im Wohnmobil könnte man H4-Polster nutzen, wenn man z.B. sehr dünne Polster hat, die trotzdem nicht durchgedrückt werden sollen, oder wenn der Nutzer wirklich ein straffes Sitzgefühl wünscht. Das entspräche etwa SH 60+. Unsere festeste Empfehlung (PUR RG40/65) liegt im oberen H3/H4-Bereich.
- H5 – sehr fest: Kaum verbreitet, nur für sehr hohe Gewichte (>130 kg) oder Spezialfälle. Entspricht extrem festen Schäumen, die im Wohnmobil-Kontext praktisch nie nötig sind.
Kurz gesagt: H2 und H3 decken die meisten Bedürfnisse ab. Da Wohnmobil-Polster aber oft eher dünn sind und auch als Sitz dienen, tendiert man eher zu H3 (oder einem festen H2). Ein Polster, das als Sitz und Liegefläche dient, darf ruhig etwas fester sein, denn weicher machen kann man es im Zweifel immer noch mit einem Topper oder Auflage. Anders herum ist schwieriger.
Tipp: Lassen Sie sich von den Härtegraden nicht verrückt machen. Nutzen Sie lieber die exakten Angaben zu Raumgewicht und Stauchhärte, wenn verfügbar. Die sagen mehr aus. Ein Schaum "RG50/SH50" z.B. würde in etwa einem Härtegrad H3 entsprechen – hochwertig und mittelfest. Genau solche Daten geben präzise Aufschluss darüber, ob der Schaum zu Ihnen passt.
Falls Sie Ihren bevorzugten Härtegrad kennen (z.B. Sie schlafen zuhause auf H3-Matratzen und mögen es so), können Sie im Wohnmobil ähnliche Werte anpeilen. Beachten Sie aber: In der Sitzposition wirkt Ihr Körpergewicht auf kleinere Flächen, daher fühlt sich ein Polster dort automatisch weicher an als dieselbe Matratze im Liegen. Deshalb werden Sitzpolster meist fester gewählt, oft im H3-H4-Bereich, um ein Durchsitzen zu verhindern.
Im nächsten Abschnitt wenden wir die bisherigen Erkenntnisse konkret an: Welcher Schaumstoff eignet sich nun wofür im Wohnmobil? Schauen wir uns die typischen Polster im Camper an – Sitzbank und Matratze – und welche unserer Schaumstoffe wir dafür empfehlen.
5. Welcher Schaumstoff für Wohnwagen-Polster und Wohnmobil-Sitzbank?
Kommen wir zur entscheidenden Frage: Welchen Schaumstoff soll ich nun konkret nehmen? Die häufigsten Suchanfragen drehen sich genau darum – z.B. "welcher Schaumstoff für Wohnwagen Polster" oder "welchen Schaumstoff für Wohnmobil Sitzbank" – was impliziert, dass viele unklare Beratung im Netz finden. Hier unsere klare Empfehlung, basierend auf unserer Produktpalette und Erfahrung:
Sitzpolster (Sitzbank) – Diese Polster werden stark beansprucht (man sitzt darauf, oft auch täglich) und sie sind meist relativ dünn (4–10 cm). Daher brauchen wir festen, formstabilen Schaum mit hoher Tragfähigkeit:
- PUR-Schaumstoff RG 40/65 – Unsere Qualität CP 4065 (RG 40, SH 65) ist die beliebteste Wahl für Sitzpolster in Booten, Caravans und Wohnmobilen. Dieser Schaum ist sehr fest (SH65 liegt am Übergang H3/H4), hält hohe Belastung aus und bleibt lange elastisch. Er eignet sich ideal für feste Sitzpolster und sogar orthopädische Matratzen. Wenn Sie straffe Polster bevorzugen oder etwas mehr Gewicht haben, fahren Sie mit RG40/65 sehr gut. Trotz der Festigkeit ist dank RG40 eine gute Haltbarkeit und Oeko-Tex 100 Schadstofffreiheit gewährleistet.
- Kaltschaum RG 50/50 – Unsere Qualität HR 5050 (RG 50, SH 50) ist ein hochwertiger Kaltschaum für Sitz und Schlaf. Mit Raumgewicht 50 ist er extrem langlebig und formbeständig. Die Stauchhärte 50 bedeutet mittelfest bis fest, was ungefähr H3 entspricht – also komfortabel, aber stützend. Dieser Schaum wird empfohlen für hochwertige Polstermöbel und Matratzen, gerade wenn man Wert auf Punktelastizität legt. Für eine Wohnmobil-Sitzbank, die auch als Bett dient, ist RG50/50 hervorragend, da er genug Nachgiebigkeit zum Liegen bietet, aber beim Sitzen nicht plattgedrückt wird. Kaltschaum RG50/50 ist unser Top-Produkt für Vielnutzer, die das Maximum an Komfort und Lebensdauer wollen.
Beide oben genannten Schäume – PUR 4065 und HR 5050 – eignen sich sowohl zum Sitzen als auch zum Schlafen. Der Unterschied: PUR 4065 ist straffer (fester Sitz, etwas weniger nachgiebig beim Liegen), Kaltschaum 5050 ist anpassungsfähiger (etwas „nachgiebiger“ Gefühl beim Draufliegen durch die Punktelastizität, aber immer noch fest genug zum Sitzen). Wenn Sie unsicher sind, tendieren Sie für gemütlicheren Schlaf eher zum Kaltschaum RG50, für möglichst feste Sitzflächen eher zum PUR RG40. Beide haben wir bewusst im Sortiment, um unterschiedliche Vorlieben abzudecken.
Liegepolster (Matratze) – Viele Wohnmobile haben Polster, die vorwiegend zum Schlafen genutzt werden (z.B. die Alkoven-Matratze oder ein festes Bett im Heck). Hier darf der Schaum etwas weicher sein als bei einer Sitzbank, da reines Liegen die Last besser verteilt. Dennoch: Wohnmobil-Matratzen sind oft dünner als daheim, also nicht zu weich wählen! Bewährt haben sich:
- Kaltschaum RG 40/30 – Unsere HR 4030 Qualität (RG 40, SH 30) ist ein weicher Kaltschaum für komfortables Liegen. Er wird ausdrücklich für weiche Matratzen, Topper und Liegeflächen empfohlen. RG40 sorgt trotz der Weichheit für Stabilität und Langlebigkeit. Mit SH30 (etwa Härtegrad H2) liegt man schön gemütlich, was Seitenschläfer freuen wird. Allerdings ist SH30 zum Sitzen definitiv zu weich – diese Qualität wäre wirklich nur sinnvoll, wenn das Polster ausschließlich zum Schlafen da ist und nicht auch als Sitz dient. Beispielsweise könnte man eine dickere Alkoven-Matratze aus HR4030 fertigen, die sehr bequem ist. Für Kombination aus Sitzen+Liegen empfehlen wir hingegen härtere Schäume (siehe oben).
- PUR-Schaumstoff RG 30/48 – Wenn das Budget im Vordergrund steht, kann auch ein guter Standardschaum mit RG30 ausreichen. PUR RG30/48 (SH48, mittelfest) bieten angenehme Liegequalität bei moderatem Preis. Sie halten etwa 5–6 Jahre und sind in vielen Serien-Caravans zu finden. Bei uns entspricht z.B. CP 3048 etwa RG30/48 – ist mittelfest und für Matratzen und Stuhlkissen angegeben. Für ein reines Gästebett oder selten genutztes Wohnmobil können diese Ausführungen genügen. Wir raten jedoch, nach Möglichkeit auf RG40 aufzurüsten, da der Qualitätsunterschied spürbar ist (mehr Komfort, längere Haltbarkeit).
Rückenpolster (Lehne) – Die Rückenlehnen im Wohnmobil (z.B. an der Sitzbank) sollten weich bis mittelweich sein, damit man bequem anlehnen kann, ohne Druckstellen am Rücken. Gleichzeitig sollten sie formstabil bleiben und nicht komplett "durchdrücken", wenn man sich anlehnt. Hier empfehlen wir leichtere Schäume:
- PUR-Schaumstoff RG 25/38 – Unsere CP 2538 (RG 25, SH 38) ist ideal für Rückenlehnen und Kissen. Dieser Schaum hat ein relativ geringes Raumgewicht (25 kg/m³), was ihn schön leicht und kostengünstig macht, aber durch SH38 noch genügend Stützkraft für Lehnen bietet. Er wird ausdrücklich als "universelle Polsterung (Sitzflächen, Rückenlehnen)" beschrieben, wobei wir ihn primär für Lehnen empfehlen oder für leichte Sitzauflagen, die nicht stark belastet werden sollen. Als alleinige Sitzbankfüllung wäre RG25/38 für Dauereinsatz etwas zu weich/kurzlebig. In einer Lehne hingegen wirkt ja kaum dauerhaftes Gewicht – da zählt mehr die Anschmiegsamkeit.
- Kaltschaum RG 40/30 – Auch für Lehnen kann man sehr gut unsere HR 4030 (RG40, SH30) einsetzen. Sie ist weich genug zum Anlehnen und dank RG40 äußerst formfest. Viele bevorzugen Kaltschaum im Rücken, weil er atmungsaktiv und etwas "federnder" ist. Allerdings kostet HR4030 mehr als CP2538. Wenn also die Lehnen vor allem Polster zum Ankuscheln sind und nicht extrem strapaziert werden, reicht PUR 2538 völlig aus. Für Premium-Lehnen mit maximaler Langlebigkeit kann man HR4030 nehmen – oder man nutzt vorhandene Restschnitte der Matratze dafür, um kein Material zu verschwenden.
Zusammengefasst ergeben sich für unterschiedliche Anwendungen folgende Empfehlungen:
- Sitzbank (essentiell, täglich genutzt): Bestens: Kaltschaum RG50/50; Alternativ: PUR RG40/65.
- Sitzbank + Bett kombiniert: Bestens: Kaltschaum RG50/50; Alternativ: Kompromiss mit Zwei-Schicht-Aufbau (siehe nächster Punkt) oder 40/65
- Reines Bett/Matratze im Womo: Bestens: Kaltschaum RG40/30 (weich-komfortabel) oder RG50/50 (fester aber punktelastisch); Alternativ: PUR RG40/65 (sehr fest) für Leute, die hart schlafen möchten, oder PUR RG30/48 (mittelhart, günstig).
- Rückenlehnen/Kissen: Bestens: PUR RG25/38 (günstig & weich) oder Kaltschaum RG40/30 (luxuriöser); Alternativ: alles um RG30-40 mit SH um 30-45 geht in Ordnung, Hauptsache nicht zu hart.
Man sieht, Kaltschaum RG50/50 taucht als Favorit für vieles auf – kein Wunder, es ist ein sehr ausgewogener Schaum mit hoher Qualität und mittelfester Auslegung. PUR RG40/65 ist der "feste Arbeiter" für Sitzpolster. Und PUR RG25/38 ist der Preis-Leistungs-Sieger für Lehnen und weniger belastete Polster. Mit diesen drei hat man im Wohnmobil eigentlich alles abgedeckt. Natürlich gibt es noch Zwitter-Lösungen, z.B. RG30/48 Schäume, aber wir konzentrieren uns hier auf unsere bewährten Typen.
Im nächsten Abschnitt beleuchten wir noch eine interessante Option: den Zwei-Schichten-Aufbau. Damit kann man nämlich harte und weiche Schäume clever kombinieren, um den Komfort weiter zu steigern.
6. Härtegrad-Empfehlung: Wie fest sollten Wohnmobil-Polster sein?
Diese Frage haben wir im Grunde schon beantwortet, aber fassen wir es noch einmal klar und deutlich zusammen – schließlich suchen viele genau nach "Schaumstoff Wohnmobil Härtegrad Empfehlung".
Für Sitzpolster in Wohnmobilen empfehlen wir eine feste bis mittelfeste Ausführung, also etwa entsprechend Härtegrad H3 (mittelfest) bis H4 (hart). In Zahlen heißt das ca. Stauchhärte 50–60 hPa. Warum so fest? Sitzpolster sind meist nur 8–10 cm dick – wenn man sich draufsetzt, würde ein weicher H2-Schaum (z.B. SH30-40) viel zu stark nachgeben, man spürt das Brett darunter. Mit SH 50 hingegen (z.B. unser Kaltschaum 5050) hat man genug Widerstand, um bequem zu sitzen, ohne "durchzusacken". Gerade wenn Polster tagsüber Sitz und abends Bett sind, wählt man eher die festere Variante und legt für die Nacht ggf. einen weichen Topper drauf, als umgekehrt.
Für Matratzen/Liegepolster im Wohnmobil darf es etwas weicher sein, besonders wenn die Matratze dicker ist (>10 cm) und nicht als Sitz genutzt wird. Hier liegt man gut im Bereich H2 bis H3, je nach eigenem Körpergewicht. Personen unter ~70 kg können mit einem mittelweichen Schaum (H2, ca. SH 30-40) sehr zufrieden sein – z.B. Kaltschaum RG40/30, der schön weich ist. Durchschnitt und schwerere Personen ab ~70 kg sollten eher H3 (SH ~40-50) nehmen, damit ausreichende Unterstützung da ist. Unser Kaltschaum 5050 (SH50) fällt ins feste Ende von H3 und eignet sich für nahezu alle Gewichte gut, ohne zu hart zu wirken, dank der hohen Punktelastizität. Wer es richtig weich mag (H1/H2), muss meist Abstriche machen, da diese weichen Schäume in Wohnmobil-Matratzen schnell an Grenzen stoßen (man spürt z.B. Unebenheiten drunter oder sie nutzen schneller ab).
Für Rückenpolster/Lehnen empfiehlt sich H2 (weich), also ungefähr SH 30-40, damit das Anlehnen angenehm ist. Zu harte Lehnen (H3+) würden im Rücken drücken und wenig Komfort bieten – das kennt man von manchen Eckbänken, wo die Lehne bretthart ist. Mit einem weichen RG25/38 oder RG40/30 erreicht man hier H2-Feeling, das als gemütlich empfunden wird. Da Lehnen nicht dauerhaft belastet werden, können Sie ruhig soft sein.
Zusammenfassung:
- Sitzflächen: lieber zu hart als zu weich wählen (H3/H4).
- Schlafflächen: mittlere Härte, angepasst ans Körpergewicht (meist H2-H3).
- Lehnen: weich bis mittelweich (H2), für bequemen Anschlag.
Denken Sie daran, dass persönliche Vorlieben variieren. Manche mögen es bretthart, andere wolkenweich. In engen Wohnmobilen muss man aber manchmal Kompromisse machen: Lieber etwas fester und dafür stützend, als zu weich und nach kurzer Zeit unbequem. Falls es tatsächlich zu fest geraten ist, kann man immer noch mit einem dünnen Topper (z.B. 3 cm weicher Schaum oder Gelschaum) nachbessern – andersherum wird schwieriger.
7. Zwei-Schichten-Polster: Wann lohnt die Kombination aus hart und weich?
Vielleicht haben Sie schon von sogenannten Sandwich-Polstern gehört. Dabei werden zwei Schaumstoffe übereinander geschichtet, um die Vorteile beider zu nutzen. Im Wohnmobil-Bereich ist dies ein großartiger Trick, um den Spagat zwischen Sitzkomfort und Schlafkomfort zu schaffen.
Wie funktioniert das? Man nimmt beispielsweise unten einen festen Schaum für Stabilität und oben drauf eine Lage weichen Schaum für das gemütliche Einsinken. Das Ergebnis: Das Polster gibt an der Oberfläche angenehm nach, stützt aber im Kern fest ab. Gerade bei Polster-Matratzen-Kombinationen (Sitzgruppe wird zur Liegefläche) ist das ideal.
Beispiel-Aufbau: Unten PUR RG 40/65 (harte Trägerschicht), darauf PUR RG 25/38 (weiche Komfortschicht). So ein Polster hätte insgesamt RG40-Qualität in Sachen Haltbarkeit, fühlt sich aber oben soft an. Alternativ kann man unten auch Kaltschaum RG50/50 nehmen und oben PUR 2538 – oder unten PUR 4065 und oben Kaltschaum 4030. Es gibt viele Varianten. Wichtig ist:
- Die untere Schicht trägt die Hauptlast. Sie sollte daher ausreichend dick und fest sein (z.B. 6 cm festen Schaum für Sitz).
- Die obere Schicht sorgt für Feinanpassung. Schon 2–4 cm einer weicheren Qualität genügen oft, um das Sitz- und Liegegefühl deutlich zu verbessern.
Im Wohnmobil wird oft folgender Mix empfohlen: 8 cm fester Schaum + 3 cm weicher Schaum als Topper festverklebt. Damit hat man insgesamt ~11 cm Polster. Tags spürt man beim Sitzen noch genug Festigkeit (weil man die 3 cm oben leicht komprimiert und dann auf die feste Basis stößt), nachts beim Liegen verteilt sich das Gewicht und man genießt die weichere Oberschicht, die Druck von Schultern und Hüfte nimmt. Solche Zweischicht-Kerne finden sich auch in hochwertigen Matratzen (Stichwort Sandwichkern).
Hinweis: Eine weiche Schicht bringt nur dann etwas, wenn der darunterliegende Schaum nicht zu dünn ist. Wenn Sie z.B. nur 5 cm Gesamthöhe haben, macht es wenig Sinn, 2 cm weich + 3 cm hart zu kombinieren – dann lieber gleich ein mittelfestes Stück nehmen. Bei genug Höhe (10+ cm) lohnt es sich aber sehr wohl.
Unsere Empfehlung für Zwei-Schicht-Aufbau:
- Sitz/Schlaf-Kombi optimieren: Unten PUR RG40/65 (CP 4065) at 6–8 cm, oben Kaltschaum RG40/30 (HR 4030) at 3–4 cm. Unten hart, oben soft und punktelastisch – hoher Komfort!
- Luxus-Variante: Unten Kaltschaum RG50/50 (HR 5050), oben Kaltschaum RG40/30 (HR 4030). Komplett Kaltschaum-Aufbau, sehr langlebig, optimale Anpassung.
- Preis/Lehne-Kombi: Unten PUR RG40/65 5–8 cm für Stabilität, oben PUR RG25/38 2–3 cm für Weichheit. Günstiger, immer noch guter Effekt.
- Rückenlehne mit Wölbung: Hier kann man z.B. harten Schaum formen und mit einer Schicht weichem Schaum kaschieren, um eine ergonomische Rundung zu erzielen, die trotzdem soft gepolstert ist.
Bedenken Sie: Zwei Schichten können entweder verklebt werden (Kontaktkleber oder Sprühkleber für Schaumstoff) oder einfach lose im Bezug übereinander liegen. Verkleben hat den Vorteil, dass nichts verrutscht. Bei losen Lagen kann man dafür mal die obere Schicht austauschen (z.B. wenn sie durchgelegen ist oder man doch eine andere Härte möchte).
In unserem Shop können Sie Schaumstoffe passend zuschneiden lassen – auch verschiedene Lagen. Mit etwas Geschick lassen sich diese dann selbst kombinieren. Wer unsicher ist, kann auch unseren Kundenservice fragen; wir haben Erfahrung mit Mehrschicht-Matratzen. Oft ist auch ein fertiger Topper (eine dünne Matratzenauflage) eine Lösung: Man behält die festen Sitzpolster und rollt nachts einen 4 cm Gelschaum-Topper aus – fertig ist das bequeme Bett.
Fazit zur Schichtung: Lohnt sich vor allem, wenn Sie beim Schlafkomfort keine Kompromisse eingehen möchten, aber dennoch straffe Sitzpolster brauchen. Es erfordert etwas mehr Aufwand und Kosten, belohnt Sie aber mit dem "best of both worlds".
8. Woran erkennt man hochwertigen Schaumstoff? (Qualitätsmerkmale)
"Schaumstoff ist nicht gleich Schaumstoff" – zwei Polster können sich auf den ersten Blick ähnlich anfühlen, aber die inneren Werte machen den Unterschied, ob Sie jahrelang zufrieden sind. Hier sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale, auf die Sie achten sollten:
- Hohes Raumgewicht: Wie oben ausführlich erklärt, ist ein hoher RG-Wert ein starker Indikator für Qualität. Mehr Material bedeutet meist längere Lebensdauer und bessere Performance. Faustregel: RG 40+ für Hauptpolster im Wohnmobil anstreben. Darunter (RG20-30) nur für Nebenpolster oder temporäre Lösungen. Unsere empfohlenen Schäume haben bewusst RG40 und 50, um diese Anforderung zu erfüllen.
- Oeko-Tex Standard 100 Zertifizierung: Dieses Prüfsiegel garantiert, dass der Schaumstoff auf Schadstoffe geprüft wurde und gesundheitlich unbedenklich ist. Unsere Schäume tragen z.B. das Label Textiles Vertrauen – OEKO-TEX® Standard 100, Produktklasse I (somit sogar für Babyartikel geeignet). Das bedeutet, sie sondern keine chemischen Stoffe ab, sind staubfrei und allergieneutral. Achten Sie beim Kauf auf solche Zertifikate – gerade in einem kleinen Camper will man keine Ausdünstungen von Lösungsmitteln, Formaldehyd o.ä. haben. Ein neuer Schaum darf höchstens einen leichten, unbedenklichen Eigengeruch haben, der nach kurzer Lüftungszeit verschwindet ("neu wie im Möbelhaus"), aber keinesfalls wochenlang stinken.
- Made in Germany: Schaumstoffe aus deutscher Produktion genießen einen guten Ruf. Warum? Die Qualitätskontrollen sind streng, die Rezepturen ausgereift, und oft sind es innovative Herstellungsverfahren. "Made in Germany" steht für beste Qualität und kurze Lieferwege. Bei uns verwenden wir ausschließlich Schaumstoffe aus deutscher Fertigung. Das stellt sicher, dass die Angaben zu RG und SH verlässlich sind und die Ware konsistent hochwertig ist. Zudem unterstützen Sie damit lokale Produktion. Natürlich gibt es auch gute Schäume aus anderen Ländern, aber man sollte aufpassen: Extrem billige Importe unbekannter Herkunft könnten an Füllstoffen oder Qualität sparen.
- Zusatzmerkmale je nach Bedarf: Es gibt Schäume mit speziellen Eigenschaften wie schwer entflammbar (wichtig z.B. für öffentliche Bereiche, weniger für Privat-Camper) oder antibakteriell behandelt. Für die meisten Camper sind solche Extras nicht entscheidend. Wichtiger sind hingegen gute Belüftung (offenzelliger Schaum gegen Stockflecken in der Matratze) und Wasserbeständigkeit falls draußen genutzt (für Außenpolster evtl. QuickDry-Schaum). Ein normaler PUR-Schaum ist offenporig genug für Luftzirkulation, Kaltschäume sowieso.
- Preis ist nicht alles: Oft gilt zwar "you get what you pay for", aber gerade im Schaumstoffbereich kann man mit Kenntnis der Kennzahlen preisbewusst Qualität kaufen. Ein teurer Markenname allein ist kein Garant – schauen Sie immer in die Daten: RG, SH, Zertifikate. Manchmal tut es ein hochwertiger PUR-Schaum genauso wie ein teurer Kaltschaum, wenn die Parameter stimmen. Und andersrum: Wer nur nach dem niedrigsten Preis kauft, bekommt meist entsprechend niedriges RG. Investieren Sie lieber etwas mehr in eine gute Schaumqualität, denn die Polster bestimmen enorm Ihr Wohlbefinden unterwegs. Und am Ende ist es günstiger, einen Schaum 10 Jahre zu nutzen, als zwei billige in derselben Zeit zu verschleißen.
- Noch ein Hinweis zur Bezugstoff-Auswahl: Auch der beste Schaum nützt wenig, wenn der Bezug z.B. nicht atmungsaktiv ist oder nicht passt. Achten Sie auf gute Polsterstoffe und überlegen Sie ggf. einen neuen Bezug, wenn der alte verschlissen ist. Ein guter Schaumkern und ein hochwertiger Bezug (z.B. Klimastoff, waschbar) ergeben zusammen das perfekte Polster. In unserem Shop bieten wir z.B. optional Aloe Vera Matratzenbezüge an, die das Schlafklima verbessern.
9. Maßgeschneiderte Schaumstoff-Zuschnitte bestellen – so geht’s
Nun wissen Sie, welcher Schaumstoff der richtige ist. Bleibt die Frage: Wie bekomme ich den Schaum in exakt der Form und Größe, die ich brauche? Wohnmobil-Polster sind ja selten Standardware – oft braucht man Zuschnitte nach Maß, damit alles genau passt (gerade beim Nachrüsten in älteren Fahrzeugen oder Eigenausbauten).
Sie haben zwei Möglichkeiten: selbst zuschneiden oder bequem zuschneiden lassen.
A) Selbst zuschneiden: Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie Schaumstoffplatten selbst auf Maß bringen. Wichtig ist ein passendes Werkzeug. Mit einem normalen Küchenmesser wird das Ergebnis oft fransig. Besser geeignet sind elektrische Küchenmesser (Doppelklingen-Prinzip) oder spezielle Schaumstoffmesser.
Letztere haben eine lange, glatte und sehr scharfe Klinge, mit der man den Schaum in einem Zug durchtrennen kann. Auch ein elektrisches Fuchsschwanz-Sägeblatt oder Heißdraht-Schneider werden teils verwendet. Unsere Tipps zum Selberschneiden:
- Zeichnen Sie die Schnittlinie mit Filzstift sauber an (evtl. Schablone benutzen bei Rundungen).Verwenden Sie eine lange Klinge, die am besten durch die ganze Schaumstoffdicke geht, damit der Schnitt gerade wird.
- Scharf muss sie sein! Eine stumpfe Klinge reißt und quetscht den Schaum eher, anstatt ihn sauber zu schneiden. Also ggf. vorher schleifen oder ein neues Messer verwenden.
- Übung macht den Meister: Am besten erst an einem Probestück üben. Führen Sie die Klinge gleichmäßig und ohne zu hasten. Nicht "sägen", sondern in glatten Zügen schneiden.
- Sicherheit: Vorsicht bei elektrischen Messern – immer vom Körper weg schneiden und die Finger aus der Schnittlinie halten (Klingen können verhaken und rausspringen).
- Unser Blog hat dazu einen ausführlichen Ratgeber "Schaumstoff schneiden – so gelingt der perfekte Zuschnitt" mit Schritt-für-Schritt-Anleitung. Hier klicken.
Wenn es darum geht, eine bereits vorhandene Polsterform nachzuschneiden (z.B. die alte Schaumstoffplatte als Vorlage), legen Sie am besten den alten Schaum auf den neuen und schneiden entlang. Sollte der alte schon deformiert sein, orientieren Sie sich an den Maßen des Polsterbezugs oder messen Sie am Möbel die benötigte Größe.
B) Zuschneiden lassen (Empfehlung): Am einfachsten und oft präzisesten ist es, den Schaumstoff vom Fachhändler zuschneiden zu lassen. Wir bei Weissbach bieten z.B. einen Online-Konfigurator an, in den Sie Ihre Maße eingeben – wir schneiden dann mit professionellen Werkzeugen zu und schicken den Schaum passgenau zu. Auch Sonderformen sind möglich, etwa runde Ecken, Schrägecke (für Sitzpolster mit abgeschrägter Kante) oder sogar runde Polster. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Auswahl der Maße online begrenzt ist. Wenn Sie andere Maße benötigen, schicken Sie uns bitte eine Anfrage an die folgende E-Mail Adresse: info@weissbach24.de.
Der Bestellprozess ist simpel:
- Form wählen
- Qualität auswählen: Wählen Sie den Schaumstoff-Typ (z.B. "PUR RG40/65" oder "Kaltschaum RG50/50") im Shop aus. Oft sind die Kürzel erklärt, und Sie können passend zu Ihrem Vorhaben entscheiden.
- Maße eintragen: Geben Sie Länge, Breite, Dicke ein – beim Online-Konfigurator direkt in cm
- Bestellen: Ab in den Warenkorb, Kauf abschließen. Nach einigen Tagen erhalten Sie den Schaumstoff nach Hause geliefert (bei uns meist 3–7 Werktage Lieferzeit für Zuschnitte
Wir empfehlen, die Maße der alten Polster als Referenz zu nehmen. Wenn Sie hingegen zu klein schneiden, gibt es Falten im Bezug. Sollten Ihre alten Polster stark durchgesessen sein, orientieren Sie sich an den Innenmaßen des Bezugs oder dem Möbelkasten.
Noch ein Plus beim Fachhändler: Dort erhalten Sie auch Beratung, welcher Schaum der richtige ist, falls Sie unsicher sind. Bei uns können Sie z.B. anrufen oder in Berlin im Ladengeschäft vorbeischauen für eine persönliche Beratung (Adresse siehe unten). Ein guter Service hilft Ihnen, Fehler zu vermeiden – z.B. dass man aus Versehen eine Lehne zu hart wählt oder die Matratze zu dünn.
Jetzt den passenden Schaumstoff-Zuschnitt bestellen
Sie sind überzeugt und möchten direkt loslegen? ➡ Schaumstoff-Zuschnitt nach Maß jetzt online konfigurieren. Wählen Sie Ihre Wunschqualität und erhalten Sie in wenigen Tagen Ihr individuelles Polster frei Haus geliefert.
Für Kunden in Berlin und Umgebung: ➡ Besuchen Sie uns auch gerne vor Ort in Berlin-Schöneberg (Weissbach GmbH, Hauptstraße 37, 10827 Berlin) – hier können Sie Proben fühlen und sich vom Fachpersonal beraten lassen. Ihr Wohnmobil freut sich über die Frischzellenkur!
10. Fazit: So findest du den perfekten Polsterschaum
Die Wahl des richtigen Schaumstoffs für Wohnmobil-Polster mag zunächst kompliziert erscheinen – doch mit dem richtigen Wissen wird es einfach. Fassen wir die Kernpunkte zusammen:
- Analyse deines Bedarfs: Überlege, welche Polster du ersetzen willst (Sitzbank, Matratze, Lehnen) und wie sie genutzt werden (nur Sitzen, nur Schlafen, beides). Davon hängt ab, ob du eher festen oder weicheren Schaum brauchst – im Zweifel lieber etwas fester für Kombi-Nutzung.
- Achte auf die Kennzahlen: Raumgewicht und Stauchhärte sind deine Freunde. Wähle ein ausreichend hohes Raumgewicht (Qualität ab RG40 aufwärts für langlebige Hauptpolster und eine zum Gewicht und Komfort passende Stauchhärte (Sitz: SH ca. 50+, Schlaf: SH ca. 30–50, Lehne: SH 30–40).
- PUR vs. Kaltschaum: Beide haben Vorteile. PUR-Schaum (RG4065) ist super für straffe, robuste Sitzpolster Kaltschaum (RG5050) bietet Premium-Schlafkomfort bei gleichzeitig guter Sitzfestigkeit. Kombiniere sie ggf. in Schichten, um das Optimum herauszuholen.
- Unsere Empfehlungen: Für Wohnmobil Sitz & Liegeflächen: PUR RG 40/65 oder Kaltschaum RG 50/50 – damit machst du nichts falsch. Für Lehnen oder als weiche Top-Schicht: PUR RG 25/38 oder Kaltschaum RG 40/30, je nach Anspruch. Diese vier Qualitäten decken 99% aller Fälle ab und sind bei uns verfügbar.
- Qualität zahlt sich aus: Setze auf Schaumstoffe mit Oeko-Tex 100, Made in Germany und bewährter Herkunft, damit du sicher, sauber und lange bequem reist. Lass dich nicht von nur günstigen Preisen locken – wichtiger ist, was drinsteckt.
- Maßarbeit für dein Mobil: Nimm präzise Maß und bestelle deinen Schaumstoff passgenau zugeschnitten. So ersparst du dir Bastelarbeit und Frust. Wir helfen dir dabei gern mit unserem Zuschnitt-Service (online und vor Ort).
Nach der Lektüre dieses Guides weißt du, welcher Schaumstoff für Wohnwagen-Polster der richtige ist, wie du Raumgewicht und Stauchhärte entschlüsselst und welchen Härtegrad du brauchst. Du bist nun bestens gerüstet, um deinem Wohnmobil eine Polster-Frischekur zu gönnen, die dir jahrelang komfortable Abenteuer ermöglicht. Sollten doch noch Fragen offen sein, zögere nicht uns zu kontaktieren – als Traditionsunternehmen seit 1923 steht die Weissbach GmbH dir mit Rat und Tat zur Seite.
In diesem Sinne: Viel Erfolg beim Polster-Projekt und allzeit gute Fahrt und guten Schlaf im Wohnmobil!